Viceroy
Aus dem Hause Hobbyworld kommt diese kleine Perle. In Russland schon länger aufgelegt, dürfte der Titel auf der Spielemesse in Essen mit wenigen Kopien in russischen Boxen an den Start gehen. Im Inneren befanden sich zum Glück neben den englischen Regeln auch englischsprachige Karten, so dass Interessierte schon ein Spiel im Schrank stehen haben könnten. Auch in meinem Regal steht eine äußerlich russische Kopie von Viceroy. Dank Kickstarter gibt es aber bald in vielen Regalen eine komplett englische Fassung in der auch Deluxe Komponenten und weitere Goodies enthalten sind. Schließlich war die Kickstarterkampagne Ende letzten Jahres ein großer Erfolg. Doch worum geht es in Viceroy? Die 2-4 Spieler bauen sich eine Machtpyramide mit der Sie Einflusspunkte generieren. Jede Spielrunde gibt es eine Auktion bei der man aber nur 1 farbigen Diamanten bieten darf. Absprachen sind dabei übrigens erlaubt. Insgesamt liegen 4 Karten zur Auswahl die jeweils einer Diamantfarbe zugeordnet sind. Setze ich alleine auf diese Diamantfarbe, so ist die Karte mir. Sind weitere Bieter auf die gleiche Karte im Rennen, dann verlieren alle ihren Diamanten und müssen neu auf die verbliebenen Karten bieten. Absprachen sind dabei sinnvoll. Hat man sich geeinigt gibt es die Karte auf die Hand. Auf den Karten sind für bis zu 4 Stufen die ich meine Pyramide in die Höhe bauen kann gewisse Goodies angegeben. Allerdings muss ich – je höher ich baue – auch mehr Ressourcen abgeben, um sie auf dieser Höhe bauen zu können. So brauche ich z.B. 2 gelbe und einen roten Stein, wenn ich in die dritte Ebene baue. Dafür gibt es aber z.B. einen Unendlichkeitsdiamanten, der quasi niemals versiegt und ein Mal pro Runde eingesetzt werden kann. Am Ende zählt man alle seine über verschiedene Wege erhaltenen Siegpunkte zusammen. Die Karten bilden übrigens auch noch Farbkreise, die weitere Punkte wert sind. Man muss beim Pyramidenbau also auf so einiges achten. Einfaches Prinzip, spannende Ausführung. Mehr davon! Ersteindruck nach einem kompletten Spiel: 9/10.
Mysterium
Libellud scheint sich die Rechte (zumindest in den USA) an Mysterium gesichert zu haben, nachdem der polnische Titel auf der Spiel’14 hohe Wellen schlug. Ursprünglich in der Ukraine ausgegraben ist es eine Mischung aus Dixit und Cluedo. Bis zu 7 Spieler können sich auf den Weg machen als Ermittler einen Mord aufzudecken. Dabei muss man die Mordwaffe, Person und den Platz wo es passiert ist ermitteln. Der Spielführer – in diesem Fall ein Geist – gibt Hinweise darauf wo es wie passiert ist. Allerdings ohne zu reden nur durch Karten die wie in Dixit schick gemalt sind. Wer also Deduktionstitel mag, der sollte sich Mysterium definitiv mal genauer anschauen. Für eine größere Runde eine tolle Idee, die es verdient hat schnellstmöglich überall erhältlich zu sein. Ersteindruck: 7/10.
Between Two Cities
Nach Viticulture, Tuscany und Euphoria wird noch diesen Monat der nächste Streich von Stonemaier Games auf Kickstarter ins Rennen geschickt. Ersten Infos zu Folge soll sich der Titel relativ ähnlich zu Subdivision von Bezier Games spielen, allerdings mit deutlich mehr Interaktion. Beide Spieler bauen 2 Städte über einen Drafting Mechanismus. Dazu kommt eine Prise Koop und das übliche Plättchen Platzieren wie man es aus z.B. Carcassonne kennt. Allein die Optik sieht schon sehr schick aus. Aber auch beim Spielgefühl wird Stonemaier Games sicher nicht gespart haben. Wie immer kommen hier perfekt in Szene gesetzte Komponenten zum Einsatz, die ein gutes Spiel beherbergen. Auch in diesem Fall wird das wohl nicht anders sein. Am 25.2.2015 soll die Kampagne live gehen und wie immer wird es sicher auch das ein oder andere schicke Stretch Goal geben. Der Versand ist bei Stonemaier Spielen bisher auch immer inkl. und dank EU Freundlichkeit gibt es auch keine Zollgebühren. Man darf gespannt sein in welchem Schwierigkeitsgrad sich Between Two Cities einpendeln wird. Ich gehe von einem mittleren Schwierigkeitsgrad aus. Ersteindruck von den Bildern und Texten ohne Probespiel: 7/10.
Imperial Settlers
Auch hier handelt sich „nur“ um die Übersetzung ins Deutsche. Imperial Settlers erschien auf Englisch schon letztes Jahr und konnte einiges an Ruhm abgreifen. Aufgrund der vielen Kartentexte war es nur eine Frage der Zeit, bis sich ein Publisher der Sache annehmen würde. Pegasus kam, übersetzte und sorgt demnächst für einen deutschen Release. Der Titel basiert auf dem Spiel 51st State, scheint nur etwas geradliniger strukturiert zu sein und dazu mit einer Comicoptik für den Mainstream ansprechender daher zu kommen. In Imperial Settlers übernimmt jeder der 1-4 Spieler eine der 4 auch spielerisch unterschiedlichen Fraktionen Römer, Barbaren, Ägypter und Japaner. Mit diesen baut man sein Reich aus und erschafft neue Gebäude. Diese bringen ihm die nötigen Ressourcen für weitere Gebäudetypen die man an sein Tableau spielt, welches in 3 unterschiedliche Baubereiche „Produktion, Feature, Aktion“ unterteilt ist. Aufgrund der niedlichen Zeichnungen hat man fast das Gefühl einen Siedlertitel der alten PC Titel von BlueByte zu spielen. Allerdings sind wir ja bei Brettspielen, weshalb dies nicht der Fall ist. Die Mechanismen im Spiel sind hauptsächlich Card Drafting und Handkartenmanagement. Im Kern ist es eindeutig ein Kartenspiel, das nur mit weiteren Komponenten verbessert wurde. Nichts desto trotz hat nicht zuletzt Ruhm für Rom schon gezeigt, wie komplex Kartenspiele sein können. Daher ist auch hier mein Ersteindruck mit einer 8/10 ziemlich hoch. Ob das nach dem ersten Spielen kommendes Wochenende auch noch so ist, erfahrt ihr nächste Woche ggf. in einem Update.
Mombasa
Mit Mombasa steht uns wieder etwas Strategisches von Eggertspiele in Haus. Die damaligen Strategie-Experten reisen dieses mal nach Afrika und bringen uns voraussichtlich einen neuen „Heavy Euro“ Stern mit. In Mombasa gibt es 4 Handelskompanien, in die die Spieler neben dem Ausbau ihrer Plantagen investieren können. Ja auch mehrere gleichzeitig ist möglich, niemand ist gebunden. Man errichtet für sie Handelsposten und sorgt für ein gutes Netzwerk. Die Kompanien bringen als Gegenleistung für den Ausbau diverse Boni mit sich, weshalb man natürlich gerne investiert.
Die Spieldauer soll sich auf etwa 2 Stunden belaufen und der Punktedschungel ist schon fast Russian Railroads mäßig. Aber durch das parallele Auswählen der Karten die jeder Spieler diese Runde spielt ist die Downtime relativ gering. Anschließend wird zwar reihum abgearbeitet, aber zumindest das Überlegen findet halbwegs parallel statt. Das spart Zeit und sorgt für wenig Denkpausen und Langeweile zwischen den Zügen. Ich bin gespannt auf Mombasa und hoffe auf ein schönes Schwergewicht. Das Bildmaterial ist zwar noch recht knapp, aber 2 Prototyp-Bilder gibt es auf BGG schon – immerhin. Ersteindruck 7/10.
Vienna
Das in Wien spielende „Würfel = Arbeiter“-Spiel kommt deutlich leichter als der Konkurrent „Auf den Spuren von Marco Polo“ daher. Auch hier gibt es Würfel die Arbeiter darstellen und anschließend auf dem Spielbrett eingesetzt werden müssen. In Vienna gibt es dazu ein relativ langes „S“ an dem die Spieler ihre Würfel entlang legen. Dabei gilt die Grundregel einmal an eine Stelle gelegt, darf ich keine Würfel mehr davor ablegen – nur noch dahinter. Dieser kleine aber feine Schachzug sorgt dafür, dass man wohl überlegt, was man wo zuerst hinlegt. Die niedrigen Aktionen sind nicht so stark, werden aber auch benötigt. Die späteren hohen Aktionen bringen zwar enorme Leckerlis, aber alles davor ist zumindest theoretisch verloren. Ein paar Kniffe und Tricks gibt es natürlich dennoch. Gegen Gebühr darf man auch nachher noch mal einen Würfel weiter oben ablegen.
Von den ersten Bildern und Videos her scheint Vienna ein relativ leichtes Spiel zu sein, dass dennoch etwas zum planen animiert. Kein Vergleich mit Terra Mystica, aber dennoch auch kein reines Glücksspiel. Vienna von Schmidt Spiele bietet genug Tiefgang für einen seichten und dennoch strategischen Abend. Mein Ersteindruck nach den Videos: 7/10.
Im 3. Teil warten u.a. mit Nippon und Cacao weitere interessante Titel für dieses Jahr. Natürlich werden auch in der 2. Hälfte des Jahres noch zig Spiele das Licht der Welt erblicken. Aber ich hoffe der 3-teilige Vorgeschmack lässt bei euch schon den ein oder anderen Titel ins Auge fassen. Schließlich spielen wir doch alle immer gern mal was „Neues“!
Hier geht es zum 1. Teil.